Der Absolutismus war eine Herrschaftsform in Europa im 17. und 18. Jahrhundert. Ein einzelner Herrscher, oft ein Monarch, hatte die Macht. Der Begriff “absolut” bedeutet “uneingeschränkt”.
Der Herrscher regierte ohne Gesetze und bestimmte die Politik selbst. Im Gegensatz zu heute hatten das Volk und Parlamente keinen Einfluss. Der Absolutismus begann nach dem Dreißigjährigen Krieg und endete mit der Französischen Revolution.
Der Absolutismus war eine politische Struktur mit einem Monarch an der Spitze. In dieser Ständegesellschaft hatte der Monarch alle Macht. Die Rolle der Kirche war eng mit dem System verbunden.
Der Niedergang dieser Herrschaftsform begann durch Kritik der Aufklärung und Bürgerbewegungen.
Wichtige Erkenntnisse:
- Er war eine unumschränkte Herrschaftsform in Europa im 17. und 18. Jahrhundert.
- Der Herrscher, meist ein Monarch, hatte die volle Kontrolle über das Staatswesen, ohne Rücksicht auf das Volk oder gewählte Institutionen.
- Die Ständegesellschaft und die enge Verbindung zur Kirche waren charakteristisch für den Absolutismus.
- Der Niedergang des Absolutismus wurde durch die Kritik der Aufklärung und aufkommende Bürgerbewegungen eingeleitet.
- Der Absolutismus prägte die politische Struktur in Europa bis zur Französischen Revolution.
Definition und Bedeutung
Der politische Strukturwandel in Europa im 17. und 18. Jahrhundert heißt Absolutismus. Der Begriff “absolutus” bedeutet “uneingeschränkt”. In dieser Zeit herrschte ein Monarch ohne Einschränkungen.
König Ludwig XIV. von Frankreich, der “Sonnenkönig”, machte alle Entscheidungen allein. Er stand über dem Volk und allen Gesetzen.
Diese Herrschaftsform war in Europa von 1648 bis 1789 vorherrschend. Der Monarch sah sich als von Gott auserwählt. Sein berühmter Ausspruch “Der Staat bin ich” zeigt dies.
Dies führte zur Entwicklung der staatlichen Souveränität. Der Staat konnte nun Gesetze und Regierungsformen selbst bestimmen.
Herkunft des Begriffs “absolut”
Der Begriff kommt vom lateinischen “absolutus”. Es bedeutet “uneingeschränkt”. Diese Wortwahl zeigt die Macht des Herrschers.
Herrschaft eines einzelnen Monarchen ohne Einschränkungen
In einer absoluten Monarchie regierte ein Monarch allein. Er traf alle Entscheidungen selbst. Er stand über dem Volk und allen Gesetzen. Eine absolute Monarchie ist ein Regierungssystem, in dem ein Monarch uneingeschränkte Macht besitzt. Im Gegensatz zur konstitutionellen Monarchie ist der Monarch nicht an Gesetze oder eine Verfassung gebunden. Er trifft alle wichtigen Entscheidungen ohne Einfluss oder Kontrolle durch das Volk oder andere Regierungsorgane. Dieser Herrschaftsstil war vor allem im 17. und 18. Jahrhundert in Europa verbreitet, mit prominenten Beispielen wie dem französischen König Ludwig XIV., der den berühmten Ausspruch „L’état, c’est moi“ (Der Staat bin ich) geprägt haben soll. In einer absoluten Monarchie ist der Monarch oft auch das Oberhaupt der Religion und kontrolliert die Legislative, Exekutive und Judikative.
Der Monarch fühlte sich von Gott auserwählt. Dies zeigt der Ausspruch “Der Staat bin ich” von Ludwig XIV. von Frankreich.
Kennzeichen und Merkmale des absolutistischen Staates
Der absolutistische Staat war durch eine starke Herrschaft des Königs geprägt. Ludwig XIV. von Frankreich war ein bekanntes Beispiel. Er baute ein stehendes Heer und einen abhängigen Beamtenapparat auf.
Die Rolle der Kirche wurde dem König untergeordnet. So wurde der Einfluss von Adel und Städten reduziert. Das stärkte die Macht des Herrschers.
Monopolisierung der Staatsgewalt durch den Herrscher
Der Absolutismus führte zu einer Konzentration der Macht beim Monarchen. Er hatte alle Macht, was ihm große Autorität gab.
Aufbau eines stehenden Heeres und Beamtenapparats
Der Herrscher baute ein stehendes Heer und einen abhängigen Beamtenapparat auf. Das half ihm, seine Macht gegen Adel und Städte zu behaupten.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Monopolisierung der Staatsgewalt | Der Herrscher beanspruchte die legislative, exekutive und judikative Macht für sich. |
Stehendes Heer | Der Monarch baute ein ständiges Militär auf, um seine Herrschaft zu sichern. |
Abhängiger Beamtenapparat | Der Herrscher kontrollierte einen Verwaltungsapparat, der ihm unterstellt war. |
Unterordnung der Kirche | Die Kirche wurde in den Staat integriert und dem Willen des Monarchen unterworfen. |
Diese Merkmale stärkten die Macht des Herrschers. Sie brachen den Einfluss von Adel und Städten.
Absolutismus in der Gesellschaft
Die Gesellschaft im Absolutismus war stark von der Ständestruktur geprägt. Adel und Klerus hatten viele Privilegien. Der Monarch stand an der Spitze, musste aber die Stände beachten.
Die Ständegesellschaft war ein gesellschaftliches Ordnungssystem im Mittelalter und der frühen Neuzeit, das Menschen in festgelegte soziale Gruppen oder “Stände” einteilte. Diese Stände waren durch Geburt festgelegt, sodass der Stand, in den man hineingeboren wurde, das Leben und die sozialen Möglichkeiten bestimmte. Die Gesellschaft war hierarchisch gegliedert: Der erste Stand war der Klerus (Geistliche wie Priester und Bischöfe), der zweite Stand der Adel (Könige, Fürsten, Ritter) und der dritte Stand bestand aus den Bürgern und Bauern, die keine Privilegien besaßen und Steuern zahlen mussten.
Die privilegierten Stände, Klerus und Adel, hatten viele Vorteile und genossen besondere Rechte. Der Klerus besaß religiöse und moralische Autorität und war oft von Steuern befreit. Der Adel hatte politische Macht, verfügte über Land und militärische Kontrolle und war ebenfalls steuerlich begünstigt. Diese Ordnung führte zu sozialer Ungleichheit und war eine der Ursachen für soziale Spannungen, wie sie etwa zur Französischen Revolution führten.
Im Laufe der Zeit konnte der Monarch den Einfluss der Stände verringern. Er nahm ihre Privilegien an sich, um seine Macht zu stärken.
Ständegesellschaft und privilegierte Stände
Die Gesellschaft war in Stände unterteilt. Der Klerus war der erste Stand, der Adel der zweite. Bauern und Bürger bildeten den dritten Stand.
Der Merkantilismus bestimmte die Wirtschaft. Man wollte mehr exportieren als importieren. Doch die Bauern litten unter hohen Steuern und Missernten.
„Der Staat bin ich”, soll Ludwig XIV. einmal gesagt haben, was die Vorstellung des Absolutismus verdeutlicht.
Der Absolutismus förderte auch Wissenschaft und Aufklärung. Er brachte Ideen wie Freiheit und Gleichheit. Europa legte so den Grundstein für moderne Wissenschaften und Technologie.
Theoretische Begründung des Absolutismus
Die Idee des Absolutismus in Europa wurde von Jean Bodin und Thomas Hobbes entwickelt. Diese Denker legten die Grundlagen für das absolutistische System.
Jean Bodin und die Idee der Staatsräson
Der französische Jurist Jean Bodin schrieb “Sechs Bücher über den Staat” (1576). Er definierte die Souveränität als höchste Macht des Herrschers. Bodin sah die Staatsräson als Grund für das Handeln des Monarchen, ohne an Gesetze gebunden zu sein.
Thomas Hobbes’ Staatsphilosophie im “Leviathan”
Thomas Hobbes entwickelte in “Leviathan” (1651) eine Staatsphilosophie. Er ging von einem “Naturzustand” der Menschen aus. Laut Hobbes schlossen die Menschen einen Vertrag für Frieden und Sicherheit durch einen allmächtigen Souverän.
Hobbes sah den Menschen als eigensüchtig an. Er plädierte für die absolute Macht des Herrschers.
Denker | Theoretische Begründung des Absolutismus |
---|---|
Jean Bodin | Souveränität des Herrschers als “höchste und von den Gesetzen losgelöste Macht”, Staatsräson als Rechtfertigung für Herrscherhandeln |
Thomas Hobbes | Naturzustand der Menschen, Vertrag zum Frieden durch allmächtigen Souverän, Betonung der Eigensucht des Menschen |
Diese Theorien waren die ideologische Grundlage für das absolutistische System in Europa im 16. und 17. Jahrhundert.
Wichtige Vertreter des Absolutismus
Der Absolutismus war eine Zeit, in der Könige fast alles kontrollierten. In Europa waren Ludwig XIV. von Frankreich, der “Sonnenkönig”, und Friedrich II. von Preußen besonders bekannt. Auch Karl V., Philipp II. von Spanien und Gustav II. Adolf von Schweden regierten absolutistisch.
Diese Herrscher wollten ihre Macht voll und ganz haben. Sie bauten große Armeen und effiziente Verwaltungen auf. Sie versuchten auch, die Macht der Kirche zu verringern und die Ständegesellschaft zu schwächen.
Im 17. und 18. Jahrhundert erreichte der Absolutismus seinen Höhepunkt. Doch im 18. und 19. Jahrhundert kam es zu Kritik und einem Niedergang. Die Ideen der Aufklärung und Bürgerbewegungen spielten dabei eine große Rolle. Dennoch blieb der Absolutismus in Europa bis zur Französischen Revolution weit verbreitet.
Herrscher | Land | Merkmale des Absolutismus |
---|---|---|
Ludwig XIV. | Frankreich | Höhepunkt des Absolutismus, Konzentration der Macht, Aufbau eines stehenden Heeres und Beamtenapparats |
Friedrich II. | Preußen | Reformen im Justiz-, Bildungs- und Religionsbereich, aber weniger Fortschritt in Agrarpolitik und Großmachtpolitik |
Karl V. | Spanien | Absolutistische Herrschaftsform, Beschränkung der Rolle der Kirche und Schwächung der Ständegesellschaft |
Der Absolutismus war eine wichtige Zeit in der europäischen Geschichte. Einflussreiche Herrscher versuchten, ihre Macht zu maximieren. Obwohl der Absolutismus kritisiert und von bürgerlichen Freiheiten abgelöst wurde, hinterließ er tiefe Spuren in Europa.
Entstehung und Entwicklung des absolutistischen Systems
Der Absolutismus kam im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Herrscher wollten ihre Macht stärken. Dabei halfen auch die Erfahrungen der Konfessionskriege.
Der Absolutismus sollte Frieden und Stabilität bringen. In Ländern wie Frankreich, Spanien, Preußen und Schweden wuchs die Macht der Monarchen. So entstanden moderne Staatswesen.
Absolutismus als Reaktion auf Konflikte und Kriege
Im 17. Jahrhundert breitete sich der Absolutismus in Europa aus. Absolutistische Monarchien waren zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert weit verbreitet. Die Epoche des Absolutismus dauerte von 1648 bis 1789.
Beispiele für absolutistisch regierte Länder sind Frankreich, Deutschland und Saudi-Arabien.
Im absolutistischen Frankreich regierte König Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert. Kardinal Richelieu führte die Transformation Frankreichs in einen absolutistischen Staat von 1624 bis 1642. Ludwig XIV. beanspruchte während seiner Regentschaft von 1643 bis 1715 uneingeschränkte Macht.
Er hatte mit 400.000 Soldaten die größte Armee. So sicherte er seine Dominanz durch Eroberungskriege in Europa.
Der Absolutismus verbreitete sich auch in Preußen und Schweden. Monarchen konnten ihre Herrschaft ausbauen. In Deutschland gab es einen “landesfürstlichen Absolutismus” wegen der vielen kleinen Einzelstaaten.
Die Hochphase des Absolutismus endete im 18. und 19. Jahrhundert. Die Französische Revolution und der Beginn der bürgerlichen Freiheiten markierten den Abschluss.
“Der Absolutismus war vom 16. bis 18. Jahrhundert weitverbreitet in Europa.”
Der aufgeklärte Absolutismus
In der späten Phase des Absolutismus kam der “aufgeklärte Absolutismus” auf. Der Herrscher sah sich als “erster Diener des Staates”. Er wollte mit Reformen dem Gemeinwohl dienen.
Dieser Absolutismus war geprägt von religiöser Toleranz, Bildungsreformen und Verbesserungen der Rechtspflege. Doch der Monarch blieb der absolute Herrscher.
Wichtige Vertreter waren Friedrich II. von Preußen und Joseph II. von Österreich. Friedrich II. setzte auf Vernunftprinzipien der Aufklärung. Er gewährte religiöse Toleranz und schuf Grundlagen für den Rechtsstaat.
Als “Erster Diener seines Staates” förderte er Bildungsreformen. Sein Vater hatte bereits die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
In vielen nordwesteuropäischen Staaten wurde eine Peuplierungspolitik betrieben. Friedrich II. reformierte auch das Justizwesen. Er machte den Strafvollzug humaner und schaffte die Folter ab.
Trotz Reformen wurde Friedrich II. kritisiert. Man sagte ihm vor, er habe die Maßnahmen vor allem zur Machtsicherung umgesetzt. Doch Preußen unter Friedrich II. wurde als aufstrebende Großmacht gesehen.
Andere Monarchen hielten am Absolutismus fest. Einige diskutierten mit den Ideen der Aufklärung. Philosophen wie John Locke, Charles de Montesquieu und Jean-Jacques Rousseau entwickelten das Prinzip der Gewaltenteilung.
Der aufgeklärte Absolutismus sah einen Herrscher als “Diener des Staates”. Friedrich II., Kaiser Joseph II. von Österreich und Katharina die Große von Russland waren Vertreter. Trotz Reformen blieben viele Bereiche unvollständig.
Kritik und Niedergang des Absolutismus
Im 18. Jahrhundert wuchs die Kritik am politische struktur des absolutismus. Die Aufklärung betonte die Rechte des Einzelnen und die Macht des Volkes. Dies stand im Widerspruch zur Herrschaft eines ludwig ohne Einschränkungen.
Deshalb entstanden Bürgerbewegungen und Revolutionen. Sie brachten den Absolutismus zum Zusammenbruch.
Gedanken der Aufklärung und Bürgerbewegungen
Die Französische Revolution von 1789 war der Wendepunkt. Sie stürzte die ständegesellschaft und die Monarchie. So begann die Zeit der demokratischen Staaten.
Die Ideen der Aufklärung waren zentral. Sie forderten Menschenrechte und individuelle Freiheit. Diese Ideen motivierten viele Bürgerbewegungen gegen den absolutismus in europa.
“Die Französische Revolution besiegelte den niedergang des Absolutismus und leitete eine neue Ära der modernen Demokratie ein.”
Die Kritik am Absolutismus wuchs. Das System verlor seinen Legitimationsanspruch. Es wurde durch neue Strukturen ersetzt.
Dieser Wandel war ein großer Schritt. Er führte zu mehr Mitbestimmung und Rechtsstaatlichkeit.
Fazit
Der Absolutismus prägte Europa zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Ludwig XIV., der “Sonnenkönig” von Frankreich, war ein bekannter Herrscher. Er hatte alle Macht und konnte ohne Gesetze regieren.
Er baute ein starkes Heer und eine effiziente Verwaltung auf. Theoretiker wie Jean Bodin und Thomas Hobbes versuchten, den Absolutismus zu rechtfertigen. Doch die Kritik wuchs, als die Aufklärung und Bürgerbewegungen stärker wurden.
Die Französische Revolution 1789 markierte das Ende des Absolutismus. Heute ist der Absolutismus in Europa fast vergessen. Doch in Ländern wie Saudi-Arabien, Eswatini oder dem Vatikanstaat findet man noch Reste davon.
Der Absolutismus ist ein wichtiger Teil der europäischen Geschichte. Seine Auswirkungen spürt man noch heute.