Nachhaltige Ernährung bedeutet, auf eine Weise zu essen, die gut für uns und die Erde ist. Es geht darum, die Welt für zukünftige Generationen zu bewahren. Dabei sollten wir die Werte von Lebensmitteln nicht vergessen.
Ein nachhaltiges Ernährungssystem muss viele Faktoren beachten. Dazu gehören Umweltschutz, Klimawandel, Gesundheit, Tierwohl und soziale Gerechtigkeit. So bleibt unsere Ernährung verantwortungsvoll und zukunftsfähig.

Wichtige Erkenntnisse:
- Nachhaltige Ernährung zielt darauf ab, die Umwelt, das Klima und unsere Gesundheit zu schützen.
- Lebensmittel sollen wertgeschätzt und generationengerecht produziert werden.
- Ein ganzheitlicher Ansatz, der verschiedene Aspekte berücksichtigt, ist für eine nachhaltige Ernährung entscheidend.
- Ziel ist es, die Lebenssituation der heutigen Generation zu verbessern, ohne die Zukunft zu gefährden.
- Eine nachhaltige Ernährung erfordert ein Umdenken in Bezug auf unseren Konsum und unsere Produktionsweisen.
Kontext und Herausforderungen für eine nachhaltige Ernährung
Das Ernährungssystem ist sehr wichtig für den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen. Lebensmittel herzustellen, zu verarbeiten und zu konsumieren, verursacht etwa 25% der Emissionen in Deutschland. Das Ernährungssystem muss sich an die Ziele des Pariser Klimaabkommens anpassen.
Ressourcenverbrauch und Emissionen des Ernährungssystems
Lebensmittel herzustellen braucht viel Wasser, Boden und Energie. Es entstehen auch viele Treibhausgasemissionen. Studien zeigen, dass Emissionen durch Lebensmittelproduktion etwa 25% der Emissionen in Deutschland ausmachen.
Komplexität des Essverhaltens und Entscheidungsfindung
Unser Essverhalten ist sehr komplex. Es wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie Geschmack, Gewohnheiten, Preis, Verfügbarkeit und soziokulturelle Aspekte. Das macht es schwer, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Die FAO beschreibt eine nachhaltige Ernährung als gesundheitsfördernd, umweltfreundlich, verfügbar, bezahlbar, sicher und kulturell akzeptiert.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. Wir müssen das gesamte Ernährungssystem betrachten. Es ist wichtig, neue Wege zu finden, um nachhaltig zu produzieren und zu konsumieren.
Definition und Ziele einer nachhaltigen Ernährung
Nachhaltige Ernährung hilft uns und unseren Kindern, gesund zu leben. Sie schützt die Umwelt und ist einfach zugänglich. Zudem ist sie erschwinglich, sicher und passt zu unserer Kultur. Das sagen die FAO und WHO.
Übergeordnetes Ziel: Generationengerechtigkeit
Das Hauptziel ist, die Erde für alle Generationen zu schützen. Wir wollen, dass die Ernährung uns und unseren Kindern nicht schadet. Dabei müssen Gesundheit, Umwelt, Soziales und Wirtschaft im Einklang sein.
Ziele einer nachhaltigen Ernährung |
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“Eine nachhaltige Ernährung sichert die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.”
Wissenschaftlich basierte Ernährungsempfehlungen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt Empfehlungen basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie berücksichtigt den Lebensmittelkonsum und Nährstoffdatenbanken in Deutschland. Diese ernährungsempfehlungen helfen, gesund zu essen und chronische Krankheiten zu verhindern.
Vier Zieldimensionen des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik
Der WBAE setzt sich für vier Ziele ein:
- Gesundheit: Eine ausgewogene Ernährung verbessert die Gesundheit und verringert Krankheitsrisiken.
- Soziales: Lebensmittel müssen zugänglich, erschwinglich und gerecht sein.
- Umwelt: Das Ernährungssystem soll Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch senken.
- Tierwohl: Das Wohl der Tiere in der Nutztierhaltung ist wichtig.
Es gibt Empfehlungen, wie z.B. weniger Fleisch essen und mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte essen. Lebensmittelabfälle sollten vermieden werden.
“Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen sind ein wichtiges Instrument, um gesundheitsfördernde und umweltschonende Ernährungsmuster in der Bevölkerung zu etablieren.”
Die Ernährungsempfehlungen der DGE wurden umfassend überarbeitet. Experten und Stakeholder haben dazu beigetragen. Ziel ist es, Krankheiten durch bessere Ernährung zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.
Die Planetary Health Diet
Die Planetary Health Diet wurde von der EAT-Lancet-Kommission entwickelt. Sie zeigt, wie wir unsere Ernährung anpassen können. So passen wir unsere Gesundheit und die des Planeten besser an.
Der Plan empfiehlt, weniger Fleisch und Zucker zu essen. Wir sollten mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte essen.
Empfehlungen für eine nachhaltige Transformation
Die Planetary Health Diet empfiehlt täglich 2.500 Kalorien. Es gibt klare Regeln für Lebensmittel: 200 Gramm Obst, 232 Gramm Vollkorngetreide, 75 Gramm Hülsenfrüchte. Und nur 14 Gramm Fleisch.
Die EAT-Lancet-Kommission will auch die Lebensmittelverschwendung halbieren. Konzepte wie Meal Prepping und Food Sharing helfen dabei.
Die Planetary Health Diet fordert eine große Veränderung. Es geht nicht nur um uns, sondern auch um die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion. Experten glauben, dass wir bis zu 11 Millionen Leben retten können.

“Die Planetary Health Diet kann nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch die Gesundheit des ganzen Planeten fördern. Eine nachhaltige Ernährungstransformation ist entscheidend, um unseren Klimazielen näher zu kommen und eine Generationengerechtigkeit zu erreichen.”
Deutsche Gesellschaft für Ernährung und nachhaltige Ernährung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Empfehlungen, die umweltfreundlich sind. Ihre Vorschläge stimmen weitgehend mit der Planetary Health Diet überein. Diese Empfehlungen kommen von der EAT-Lancet-Kommission.
In Deutschland werden jedes Jahr 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Gleichzeitig essen über 17 Millionen Menschen täglich in verschiedenen Einrichtungen. Die DGE hat daher Qualitätsstandards für nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung entwickelt.
Das DGE-Zusatzzertifikat “Nachhaltige Verpflegung” wird nach erfolgreicher Zertifizierung vergeben. Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) empfiehlt die Umsetzung dieser Standards.
Die DGE hilft, die Planetary Health Diet und nachhaltige Ernährung in Deutschland bekannter zu machen. Ihre Empfehlungen beweisen, dass man gesund und umweltfreundlich essen kann.
Auswirkungen auf Umwelt und Klima
Unsere Art zu essen beeinflusst stark die Umwelt und das Klima. Wir überschreiten wichtige planetaren Belastungsgrenzen. Zum Beispiel durch zu viel Treibhausgase, zu viel Stickstoff- und Phosphor in der Umwelt oder durch Veränderungen der Landnutzung.
Sechs der neun wichtigsten planetaren Grenzen sind schon überschritten. Das zeigt, wie wichtig es ist, unser Ernährungssystem zu ändern. Wir müssen unsere Essgewohnheiten schnell anpassen, um unseren Planeten gesund zu halten.
Kennzahl | Wert |
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Durchschnittlicher Fleischkonsum pro Person in Deutschland | ca. 1.000 g pro Woche |
Empfohlener Fleischkonsum pro Person in Deutschland | max. 300 g pro Woche |
Reduktion der Treibhausgasemissionen durch eine flexitarische Ernährung | bis zu 27% |
Reduktion der Treibhausgasemissionen durch eine vegetarische oder vegane Ernährung | 20-47% bzw. 38-52% |
Reduktion der Flächennutzung durch eine flexitarische Ernährung | ca. 18% |
Reduktion der Flächennutzung durch eine vegetarische oder vegane Ernährung | 46% bzw. 49% |
Wenn wir unsere Ernährung nachhaltiger gestalten, helfen wir unserem Umwelt und Klima. Die Wissenschaft hat klare Tipps. Jetzt müssen wir diese in die Praxis umsetzen.
Neue Allianzen und Akteure für eine Ernährungswende
Die Diskussion über die Grenzen unseres Ernährungssystems ist alt. Doch jetzt setzen sich viele verschiedene Gruppen für eine Ernährungswende ein. Dazu gehören Wissenschaftler, Politiker, die WHO und FAO, Kommunen, Kirchen und zivilgesellschaftliche Organisationen.
In Frankfurt und Marburg ist der Fleischverzehr viel zu hoch. Auch der Zuckerkonsum ist zu hoch. Weniger ungesättigte Fette, Hülsenfrüchte und Nüsse werden gegessen.
Das Forschungsvorhaben “Ernährungswende” wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Es gab vier Workshops, um die Ergebnisse zu diskutieren. Alle beteiligten Gruppen sehen die Ernährungswende als gemeinsame Aufgabe.
Das Buch “Ernährungswende” von 2006 fasst die Ergebnisse zusammen. Es zeigt, dass nachhaltige Ernährung umweltfreundlich und gesund sein muss. Der Dialog soll weitergeführt werden, um die Ernährungswende voranzutreiben.
Sieben Grundsätze für nachhaltige Ernährung
Die Ernährungsökologie hat sieben Grundsätze entwickelt. Diese fördern eine nachhaltige Ernährung in Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft, Gesundheit und Kultur. Sie bilden die Basis für eine zukunftsfähige Ernährungsweise.
Ernährungsökologie als Basis
Die Ernährungsökologie sieht das Ernährungssystem als Ganzes. Sie berücksichtigt ökologische, ökonomische, soziale und gesundheitliche Aspekte. Aus dieser Perspektive wurden die sieben Grundsätze entwickelt.
Vollwert-Ernährung als praktische Umsetzung
Die Vollwert-Ernährung umsetzt diese Grundsätze praktisch. Sie fördert Gesundheit, Umweltverträglichkeit, faire Wirtschaftsbeziehungen und soziale Gerechtigkeit. Sie nutzt naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel und saisonale, regionale Produkte.
- Ökologische Verträglichkeit: Die Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Lebensmitteln soll die Umwelt so wenig wie möglich belasten und die planetaren Grenzen respektieren.
- Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Das Ernährungssystem muss langfristig tragfähig und für alle Beteiligten fair und rentabel sein.
- Gesellschaftliche Verantwortung: Ernährung soll allen Menschen zugänglich sein und soziale Gerechtigkeit sowie kulturelle Vielfalt fördern.
- Gesundheitsförderung: Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung soll die Gesundheit von Menschen unterstützen.
- Ressourcenschonung: Der Verbrauch von Energie, Wasser und anderen Ressourcen soll bei der Lebensmittelproduktion, -verarbeitung und -distribution minimiert werden.
- Erhalt der Biodiversität: Die Lebensmittelproduktion soll die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten sowie die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten.
- Regionale Kreisläufe: Kurze Transportwege und der Aufbau regionaler Versorgungs- und Vertriebsstrukturen tragen zu einer nachhaltigen Ernährung bei.
Diese sieben Grundsätze bilden das Fundament für eine zukunftsfähige und ganzheitliche Ernährungsweise. Sie bringen Mensch, Umwelt und Gesellschaft in Einklang.
Empfehlungen für den Lebensmitteleinkauf
Nachhaltiger Einkauf hilft uns, umweltfreundlich und gesund zu essen. Es gibt sieben Grundsätze für nachhaltige Ernährung. Diese Grundsätze geben uns Tipps, wie wir beim Einkaufen nachhaltiger einkaufen können.
- Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel
- Wahl von ökologisch, regional und saisonal erzeugten Produkten
- Griff zu gering verarbeiteten Vollwert-Lebensmitteln
- Auswahl von Fair Trade-Erzeugnissen
- Schonender Umgang mit Ressourcen
- Genussvolle, bekömmliche Speisen
Diese Empfehlungen helfen, den ökologischen Fußabdruck beim Einkaufen zu verringern. Sie fördern auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Durch die Wahl von saisonalen, regionalen und ökologisch erzeugten Produkten können wir die Umwelt schonen und die lokale Landwirtschaft unterstützen.
Ein Plan für die Einkaufsliste und die Nutzung von Mehrwegsystemen sind weitere Schritte. Das Vermeiden von Lebensmittelverschwendung ist auch wichtig. So erreichen wir eine gesunde und kostengünstige Ernährung.
Nachhaltige Ernährung in Deutschland
Nachhaltige Ernährung ist in Deutschland sehr wichtig. Sie spielt eine große Rolle in vielen politischen Prozessen. Zum Beispiel in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und dem Klimaschutzplan.
Es gibt auch das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum. Und die Umsetzung des Europäischen Grünen Deals, bekannt als “Farm to Fork”.
Nationale Aktivitäten und Programme
Die Bundesregierung setzt sich für nachhaltige Ernährung ein. Sie hat viele Initiativen und Projekte gestartet. Zum Beispiel die Initiative “Zu gut für die Tonne!” des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Diese Initiative will die Lebensmittelverschwendung in Deutschland verringern.
Es gibt auch das Projekt NEiS der Verbraucherzentrale NRW. Es fördert eine abfallarme und klimaschonende Ernährung bei Studierenden. Die Sarah Wiener Stiftung hat die Initiative “Ich kann kochen!”. Sie bildet Fachkräfte in Kitas und Schulen zu Genussbotschaftern für nachhaltiges Kochen und gesunde Ernährung aus.
Die GRILLNINJAS® bringen Ernährungsbildung vor allem an Grundschulen. Sie fördern die Zubereitung gesunder, nachhaltiger und fleischfreier Gerichte durch die Kinder.
Statistik | Wert |
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Anteil der Ernährung an der CO2-Belastung pro Kopf und Jahr | 17% |
CO2-Belastung durch Ernährung pro Person und Jahr | 1,8 Tonnen |
Jährliche Lebensmittelverschwendung in Deutschland | 12 Millionen Tonnen |
Diese Zahlen zeigen, dass nachhaltiger Konsum und Ernährung in Deutschland sehr wichtig sind. Es gibt noch viel Potenzial für Verbesserungen.
Fazit
Nachhaltige Ernährung ist mehr als nur die Wahl von Lebensmitteln. Es geht um eine große Veränderung im Ernährungssystem. So können wir Umwelt, Klima und Ressourcen schützen. Wissenschaftliche Empfehlungen, wie die Planetary Health Diet, helfen uns dabei.
Wir sollten Lebensmittel wählen, die gut für die Umwelt sind. Das heißt, wir sollten weniger tierische Produkte essen und mehr lokale Produkte kaufen. So können wir unseren CO₂-Fußabdruck verringern und für die Zukunft sorgen.
Es ist wichtig, dass wir alle mehr über nachhaltige Ernährung lernen. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft müssen zusammenarbeiten. So können wir eine bessere Zukunft für Mensch, Umwelt und Klima schaffen.